Studienreihe „Zukunft der Arbeit“
Studienreihe – „Zukunft der Arbeit“ – Ausgabe 1
Hybrides Arbeiten: Der große Wurf oder die große Depression? Diese Studie wurde in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit Florian J. Meier und Tim-Julian Schwehn durchgeführt und konzentriert sich auf vier große Themen:
- Negative Seiten hybrider Arbeit aus Sicht der Allgemeinheit: Basierend auf einer Sentiment- und Topic-Modeling-Analyse von über 30.000 Twitter-Tweets zum Thema hybrider Arbeit haben wir fünf große thematische Cluster identifiziert, die Risiken und Herausforderungen dieses Arbeitsmoduses widerspiegeln.
- Hybride Arbeit: Der Weg in die Zukunft: Wir haben 20 Tiefeninterviews geführt und analysiert, wie verschiedene Unternehmen mit den Herausforderungen des hybriden Arbeitens umgehen. Dabei haben wir fünf Dimensionen und Lösungsansätze identifiziert, die wir in unserer Studie aufgreifen.
- Führung und hybride Arbeit: Wir haben in einem Unternehmen 24 Tiefeninterviews geführt und uns dabei auf das Thema Führung in hybriden Arbeitswelten konzentriert. Wir haben sechs Spannungsfelder in der Führung identifiziert, wenn Online- und Offline-Arbeitsumgebungen zu einer hybriden Form verschmelzen.
- Ein neues Phänomen namens Commute Regret: Im letzten Teil haben wir uns mit dem Phänomen beschäftigt, dass Menschen das Pendeln ins Büro bereuen. In einer empirischen Studie mit über 300 Teilnehmern haben wir die Ursachen und Folgen des Pendelns ermittelt.
Vor drei Jahren sagte der COO von Dell: „Arbeit ist etwas, das man tut, ein Ergebnis, nicht ein Ort oder eine Zeit“. Damit wird Arbeit als eine Kombination aus Mensch, Aufgabe und Technologie definiert. Unsere Studien zeigen jedoch, dass dies in hybriden Arbeitsumgebungen nur teilweise zutrifft. Das Paradigma Mensch-Aufgabe-Technik wandelt sich in ein Mensch-Aufgabe-Technik-Raum-Zeit-Paradigma, da die Dimensionen Raum und Zeit nicht mehr konstant sind.
Die Studienreihe „Zukunft der Arbeit“ des Schöller-Forschungslabors, herausgegeben im April 2024, beleuchtet aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Arbeit und Künstlicher Intelligenz (KI). Die Reihe wird maßgeblich von Prof. Dr. Sven Laumer, dem Lehrstuhlinhaber, sowie den Doktorand*innen Florian J. Meier, Bastian Brechtelsbauer, Sindi Biba, Sebastian Schötteler und Tim-Julian Schwehn getragen.
Die Ausgabe fokussiert sich auf drei zentrale Bereiche:
- Office, Home Office und Hybrides Arbeiten: Untersuchung von hybriden Meetings, in denen Teilnehmende physisch und virtuell interagieren, mit einem speziellen Blick auf die Herausforderungen und die Entwicklung eines Prozessmodells zur Bewältigung dieser Herausforderungen.
- Enterprise Social Networks (ESN): Analyse der Anwendungsoffenheit kollaborativer Tools wie MS 365, Slack, oder Confluence und Diskussion typischer Fallstricke sowie Lösungsstrategien für Unternehmen.
- People Analytics: Erforschung der Rolle von KI im Personalwesen, unter anderem durch quantitative und qualitative Studien zu Themen wie KI als Demand oder Resource, Veränderung der Rollen durch digitalen Wandel, Fairness von KI im Recruiting, sowie KI und die Zukunft des Lernens.
Diese Themenschwerpunkte verdeutlichen die vielseitige Anwendung von KI in der Arbeitswelt, von der Optimierung hybrider Arbeitsmodelle über die Implementierung und Nutzung von ESN bis hin zur datengestützten Personalarbeit (People Analytics). Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die KI für das Arbeitsumfeld mit sich bringt, ausführlich diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Fairness und der Transparenz bei der Nutzung von KI-Tools sowie der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung der Rollen und Fähigkeiten im Personalwesen an den digitalen Wandel gewidmet.